Ausdauer­training

Ausdauer ist zunächst einmal die Fähigkeit, physisch und psychisch einer Belastung längst möglich zu widerstehen und sich nach einer physischen oder psychischen Belastung schnellstmöglich wieder zu regenerieren.

Das Ausdauertraining ist ein fest integrierter Bestandteil des Fitness- und Gesundheitssports. Allerdings muss man auch sagen, dass die Bedeutung des Ausdauertrainings aufgrund neuer Studienergebnisse immer mehr abnimmt. Dies liegt auch daran, dass diese Studienergebnisse die Wirksamkeit von Kräftigungstraining auch für Trainingsbereiche festgestellt haben, von denen man vorher der Meinung war, dass sie nur mit einem Ausdauertraining zu verbessern wären. Außerdem stellte sich auch heraus, dass die Muskulatur das wichtigste zu trainierende „Organ“ des Körpers ist und Einfluss auf fast alle anderen Körpersysteme ausübt, sodass der Stellenwert des Kräftigungstrainings als deutlich höher anzusehen ist als der des Ausdauertrainings.

Positive Effekte eines Ausdauertrainings sind folgende:

- Ökonomisierung der Herz-Kreislauf-Funktionen, Senkung des Sauerstoffverbrauchs des Herzmuskels

- Bessere Sauerstoffversorgung der Skelettmuskulatur

- Senkung von Risikofaktoren

- Stärkung des Immunsystems

- Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes und der Sauerstofftransportkapazität des Blutes

- Verbesserung der allgemeinen und sportspezifischen Leistungsfähigkeit auf Grund von Ermüdungsresistenz

- Bessere Verträglichkeit eines erhöhten Trainingspensums

- Zusätzlicher Energieverbrauch

- Beschleunigte Erholung nach Belastungen

- Positive Wirkung auf das Wohlbefinden

- Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit

- Abbau von Stress

Viele dieser Punkte sind wie bereits erwähnt allerdings auch mit einem Kräftigungstraining mindestens genauso gut oder besser zu erzielen.

Aber natürlich gibt es auch weiterhin Bereiche, in denen man um ein ausgiebiges Ausdauertraining nicht herumkommt, allerdings betrifft dies die allermeisten Fitness- und Gesundheitssportler mit ihren entsprechenden Zielsetzungen nicht. Beispiele für solche Bereiche wären logischer Weise, wenn man eine Ausdauersportart als Hauptsportart betreibt und sich darin verbessern möchte oder als Ziel hat z.B. an einem Halbmarathon oder Triathlon teilzunehmen. In diesen Fällen muss natürlich ein entsprechender, spezifischer Ausdauertrainingsplan verfolgt werden. Ein anderes Beispiel, was in der Praxis des Gesundheitssport deutlich häufiger vorkommt, sind bestimmte Erkrankungen oder Vorerkrankungen, die ein Ausdauertraining unumgänglich machen und bei denen ein Ausdauertraining als definitiv förderlich anzusehen ist.

Wir befassen uns in diesem Kapitel mit den zwei Ausdauertrainingsmethoden, die für den Fitness- und Gesundheitssport am wichtigsten und am meisten verwendet sind. Alle anderen Methoden, die eventuell für spezielle Ziele nötig sind, solltest du in Abhängigkeit deiner Trainingsziele mit deinem Sporttherapeuten besprechen, damit du dort eine individuelle Trainingsplanung erhalten kannst.